Samstag, 16. Mai 2015

Bagley - aka Runa's alte "Heimat"




Nach dem Grenzübertritt sind wir durch Michigan und Wisconsin bis nach Minnesota gefahren, um genau zu sein nach Bagley, Minnesota. Während meiner Schulzeit war ich (Runa) 1999/2000 (jaaaa, ich weiß es ist lange her) ein Jahr als Austauschschülerin in dem kleinen Ort – ganze 1,400 Einwohner, EINE Ampel und KEINE öffentlichen Verkehrsmittel und dann wohnte ich noch 15 km nördlich davon. Ein Traum für jeden Austauschschüler, der von L.A., New York City oder San Francisco träumt.

Aber die Menschen hier sind super herzlich und das ist ja auch das, worauf es irgendwie ankommt. So habe ich nach wie vor Kontakt zu meinen Gasteltern, die wir für ein paar Tage besuchen wollten. Zudem sind die beiden echte Profis als Gasteltern gewesen, da sie insgesamt 13 Austauschschülern aus der ganzen Welt ein Zuhause auf Zeit boten. Zu fast allen besteht sogar noch guter Kontakt.

Da das Wetter nicht so ganz mitspielte, wie wir uns das erhofft hatten (non-stop Regen seit Grenzübertritt) und die Nächte doch eher schattig waren, haben wir tagsüber deutlich mehr Strecke zurückgelegt, als eigentlich geplant, trafen so also schon knapp 2 Tage früher ein. Kein Problem für die immer gastfreundlichen Amis.
Eine der ersten Aktionen war eine warme Dusche für jeden von uns – Luxus pur nach 2 Wochen Eisdusche oder Katzenwäsche J.





Bruce – mein Gastpapa ist passionierter Tüftler und Alleskönner und werkelt seit meinem Austauschjahr (wohlgemerkt 99/00) an einem alten Truck aus dem Jahre 1928 herum. Er hat ihn damals für $500 gekauft und jeder, der ein Foto davon sieht, würde eher sagen, dass es mehr Schrott als sonst irgendetwas war. Er jedoch sah dieses Projekt als totale Herausforderung - 15 Jahre später steht das Projekt nun mit der Jungfernfahrt vor dem Abschluss. Er wartet nur auf gutes Wetter (wir übrigens auch!!!).



vorher

nachher





Seit seiner Pensionierung engagiert Bruce sich ehrenamtlich als „Grandpa Jackson“ oder in Kindersprache „Ampa Ackson“ ;) im örtlichen Kindergarten/Vorschule und unterstützt die Lehrerin bei ihren Aufgaben.

Am ersten Abend sagte Bruce uns beim Abendbrot, dass wir eine Einladung in den Kindergarten haben und sie sich freuen würden, wenn wir den 5 – 6-jährigen Kindern ein wenig von uns, wo wir herkommen und unserer Reise erzählen können. Klar, da sind wir doch dabei! 2 Tage später standen wir pünktlich 8:45 auf der Matte und ich hatte meine Premiere als Vorschullehrerin. Die Kleinen waren echt motiviert und ich habe ihnen ein YouTube-Video von Kiel gezeigt, mit Ricardo auf Deutsch geredet, ihnen auf der Karte erklärt wo Deutschland liegt und dass Deutschland so groß ist wie 2 Bundesstaaten zusammen etc. Highlight war das Zählen auf deutsch von 1 – 10 J .











Bei der Gelegenheit haben wir auch die Lehrerin Julie kennengelernt – eine passionierte, hochmotivierte Lehrerin und um es mit Bruce’s Worten zu sagen: She’s 53 years old, looks 35 and acts 20. Tolle Frau, die mit Freude und viel Engagement mit den kleinen Rabauken arbeitet.



Abends waren wir mit Julie und meinen Gasteltern noch mexikanisch Essen und bekamen sogar noch eine spontane Einladung zu Julie nach hause auf ein Glas Wein, was Ricardo natürlich besonders freute. Sie bot uns sogar ihre Wohnung an, falls wir mal ne Pause bräuchten J. Also so viel zum Thema Gastfreundschaft!!!









Zuhause bei Bruce & Diane haben wir uns mit der weiteren Routenplanung auseinandergesetzt und als nächstes stehen der Badlands Nationalpark, die Black Hills, Devil’s Tower, Custer State Park und Rapid City in South Dakota und Wyoming auf dem Plan, bevor es dann grob Richtung Yellowstone Nationalpark geht. Von den Stationen erfolgt dann der nächste Bericht.

So long.....







1 Kommentar:

  1. Tolle Menschen, da kann sich mancher hier eine gewaltige Scheibe abschneiden. Ich beneide euch jetzt auch um die Begegnung mit so super weltoffenen Menschen. Ihr habt in so kurzer Zeit schon so viele nette Menschen kennengelernt - Wahnsinn und ihr habt noch reichlich Zeit weitere Begegnungen zu erleben...liebe Grüße aus dem noch frischen und eher sachlichen Deutschland

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