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Cerro Verde / El Salvador über den Wolken |
El Salvador - Keine Angst vorm „bösen
Wolf“! Allein der Name klingt toll und verspricht Potential. Da wir El Salvador
lediglich durchfahren wollten, wussten wir außer den Geschichten anderer
Reisender, den Informationen des Auswärtigen Amtes und dem, was Google so
ausspuckt, eigentlich nicht so viel. Wir würden uns also überraschen lassen.




El Salvador ist ein sehr kleines
Land, daher brachen wir am nächsten Morgen quasi auch schon wieder Richtung
Honduras auf. Nach dem wirklich schönen Nationalpark am Vorabend waren wir uns
gar nicht mehr so sicher, ob es eine gute Idee war durch El Salvador einfach
nur durch zu fahren. Auch waren die Menschen dort megafreundlich und winkten
uns überall zu. So sind wir nach knapp zwei Tagen, als wir die Grenze nach
Honduras erreichten El Salvador leider nicht gerecht geworden. Für uns ist El
Salvador ein echter Underdog unter den Ländern Mittelamerikas und auf jeden
Fall eine Reise wert.
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Grenze El Salvador/Honduras |
Die anschließende Einreise nach
Honduras zog sich leider etwas hin, da wir am Schalter für die temporäre
Fahrzeugeinfuhr einen LKW Fahrer mit einem riesigen Stapel Formularen vor uns
in der Reihe hatten, die alle irgendwie bearbeitet werden wollten. So mussten
wir in Honduras bei strömendem Regen und Dunkelheit die restliche Strecke bis
Choluteka fahren, wo wir für einen nicht ganz kleinen Obulus auf dem Parkplatz
eines netten Hotels übernachteten und auch deren Duschen nutzen konnten. Am
nächsten Morgen zeigte sich dann Honduras in seiner ganzen, eigentlich nicht
vorhandenen Pracht. Da die Strecke von der Grenze El Salvadors durch Honduras
bis Nicaragua lediglich etwa 130km betrug, war es uns jedoch relativ egal. Wir
quälten uns die letzten 50km bis nach Nicaragua auf einer elendig schlechten
Straße. Die Schlaglöcher waren so kratertief, dass es einen nicht gewundert
hätte, wenn das Fahrzeug vor einem plötzlich im Boden verschwindet. Auch nervig
waren einige Bettler, die auf der Straße andeuteten, sich vor das Auto zu
werfen, wenn man nicht hält und ihnen etwas gibt. Einer von denen hatte sich
auf unserer Fahrspur schon abgekniet, so dass wir erst im letzten Moment auf
der Gegenfahrspur an ihm vorbei fahren konnten. Andere, darunter viele Kinder,
deuteten auf der Straße an, sie würden die vielen Krater mit Erde zuschütten,
wofür sie natürlich auch eine Form von Entlohnung erwarteten. Man darf jedoch
nicht vergessen, dass die Menschen hier mitunter wirklich sehr arm sind. Wir
für unseren Teil waren auf jeden Fall froh, als wir die Grenze Nicaraguas
erreichten.
So viele Grenzwechsel in den
letzten Tagen wurden langsam anstrengend. Das Procedere ist zwar immer gleich,
aber irgendwie ist es doch wuselig. Man fährt an die Grenze, wo direkt bestimmt
ein Dutzend „Grenzhelfer“ um das Auto schwirren, die ihre Hilfe bei den
Grenzformalitäten anbieten, gegen ein kleines Entgelt natürlich. Hat man diese
freundlich abgewimmelt, was in der Regel mehrerer Anläufe bedarf, kommen auch
schon die Geldwechsler. Diese sind jedoch ganz sinnvoll, da man alte Währung
unkompliziert tauschen kann, oft zu erstaunlich guten Bedingungen (falls nicht
–verhandeln!). Hat man anschließend den ersten richtigen Beamten gefunden, wird
man danach von Station zu Station geschickt und braucht keine „Grenzhelfer“. Das
ganze natürlich in der schwülen Hitze Mittelamerikas. Aber die Grenzbeamten
sind immer freundlich gewesen und helfen einem falls man mal nicht weiter weiß.
Nach nur einer Stunde ging es in
Nicaragua weiter. Hier haben wir nur gute Straßen gesehen, die Besten bisher in
ganz Zentralamerika. Überhaupt empfanden wir Nicaragua als sehr modern – alles
war sehr sauber und gepflegt, die Straßen gleichen teilweise angelegten Alleen.
Unser erster Stop im kleinen Nicaragua war der aktive Vulkan Masaya im
gleichnamigen Nationalpark. Dort kann man für einen kleinen Aufpreis auf den
Nationalparkeintritt auch gleich in Selbigem campieren. Das haben wir auch
gemacht, da wir am nächsten Morgen rauf zum Krater wollten. Auf dem Parkplatz
des Nationalparkmuseums trafen wir auch Patricia und Ronny wieder, die bereits
am Mittag dort angekommen waren. So ging es nach einem netten Abend morgens
hoch zum Krater. Der Vulkan ist zwar von der Form nicht der allerschönste, aber
man kann super in den Krater hineinschauen, was bei einem aktiven Vulkan schon
ziemlich beeindruckend ist. Anschließend sind wir noch einen kleinen Trail
gelaufen, von dem aus man auf der einen Seite von oben in den Krater und auf
der anderen Seite auf die Laguna Apoyo schauen kann – sehr nice.
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Vulkan Masaya |



Von San Jorge ist es nur
noch ein Katzensprung nach Costa Rica und auf den freuen wir uns schon eine
ganze Weile. Dieses Leben ist schon eins der Besten...